Das Körpergewebe hat sich während der Schwangerschaft verändert und ist weicher und nachgiebiger geworden. Nicht nur die Haut, sondern auch Bauch-, Beckenboden- und Brustmuskulatur wurden stark in Anspruch genommen und überdehnt. Durch eine Lockerung der Bänder und Muskeln konnte auch die Wirbelsäule insgesamt weniger gestützt werden, so dass es schon in der Schwangerschaft zu Rückenbeschwerden kommen kann.
Auch wenn der Körper einer Wöchnerin Zeit braucht, um sich zu erholen, wird eine frühzeitig begonnene Gymnastik helfen, ihn wieder zu festigen und so gesundheitlichen Problemen wie z.B. einer Blasenschwäche im Alter vorzubeugen.
Wichtig ist, die Muskulatur langsam und mit gezieltem Training wieder aufzubauen. Es ist empfehlenswert, schon direkt nach der Geburt mit leichten Bewegungen der Füße und Beine zu beginnen, um eine Thrombose zu verhindern. Unterstützend hierzu bieten sich Atemübungen an, die oft schon während der Geburtsvorbereitung geübt wurden oder von der Entbindung her bekannt sind. Frauen, die sich gut fühlen, können bereits am zweiten oder dritten Tag mit dem Beckenbodentraining beginnen. Hierfür ist die nachsorgende Hebamme erste Ansprechperson und sicherlich gerne bereit, geeignete Übungen zu demonstrieren. Unmittelbar nach der Geburt soll die Gymnastik den Körper noch nicht zu sehr anstrengen. Sie dient lediglich dazu, die Funktion der Muskulatur langsam wieder herzustellen und aufzubauen. Erst nach ca. drei bis sechs Wochen geht es um eine gezielte Kräftigung aller an der Schwangeschaft beteiligten Muskelgruppen.
Ziele und Schwerpunkte des Rückbildungstrainings sind somit:
• Kräftigung des Beckenbodens
• Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur
• Vorbeugung von Blasenschwäche und Organsenkung (z.B. der Gebärmutter)
Wo und wie oft wird Rückbildungsgymnastik angeboten?
Entsprechende Gymnastik-Angebote gibt es u.a. von
• frei praktizierenden Hebammen
• Physiotherapeuten
• Krankenhäusern
• Krankenkassen
• Geburtshäusern
• Volkshochschulen
Holen Sie sich hier Infos zur Rückbildungsgymnastik online. In der Regel finden die Kurse fortlaufend im ganzen Jahr statt. Die Preise variieren, zum Teil werden die Kosten auch je nach Zulassung des Kursanbieters von den Krankenkassen bezahlt.
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