Herstellermarke

Der Begriff der Marke im Bereich der Wirtschaft ist den meisten Menschen geläufig. Betrachtet man aber verschiedene Unterarten, zum Beispiel die Handelsmarken vs. Herstellermarken, wird es schon schwieriger. Deshalb haben Sie hier eine Erklärung und einen Vergleich dieser zwei Arten von Marken.

Was ist eine Herstellermarke?

Die Herstellermarke meint man in den meisten Fällen, wenn man umgangssprachlich von einer Marke spricht. Sie bezieht sich auf ein bestimmtes Produkt, das immer mit dem Hersteller in Verbindung gebracht wird. Beispiele sind das Apple iPhone, Eastpak Rucksäcke etc. Sie sehen, dass der Name des Herstellers ein untrennbarer Teil des Produkts ist, und die Kunden kennen den Hersteller somit auch immer.

Was ist eine Handelsmarke?

Der Begriff, der der Handelsmarke am nächsten kommt, ist wohl der der Eigenmarke. Im Gegensatz zur Herstellermarke steht hier der Hersteller nicht mehr im Fokus, sondern eben die Handelskette, die ein Produkt verkauft. Beispiele hierfür sind die Handelsmarken der Supermarktketten, etwa „Ja!“ oder „K-Classic“. Sie zeichnet auch aus, dass damit nun keine bestimmte Produktreihe mehr bezeichnet wird, sondern eine breite Palette von Produkten.

Wozu sind Herstellermarken und Handelsmarken wichtig?

Mit Marken verbindet der Kunde meistens bestimmte Merkmale, die ihm dann helfen, einzuschätzen, was er von neuen Produkten einer Marke erwarten kann. Am stärksten ist dieser Effekt bei den Herstellermarken, da sie ja stets eine bestimmte Produktreihe bezeichnen. Sie verbinden zum Beispiel eventuell Dinge wie Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Stabilität mit der Herstellermarke Apple iPhone. Selbst wenn Apple nun ein neues iPhone entwickelt, haben Sie eine grobe Vorstellung davon, was Sie davon erwarten können. Bei Handelsmarken beziehen sich diese Merkmale oft auf den Preis.

Der Vergleich: Herstellermarke vs. Handelsmarke

Aus den vorangegangenen Erklärungen wurden schon einige Unterschiede klar. Hier nun der detaillierte Vergleich zwischen den beiden Markenarten:

Fokus

Beim Vertrieb als Herstellermarke bleibt der Hersteller dem Kunden stets im Kopf, da der Herstellername im Namen der Herstellermarke enthalten ist. Währenddessen steht bei der Handelsmarke die Handelskette im Fokus: Bei „Ja!“ ist es Rewe, bei „K-Classic“ ist es Kaufland. Der Verbraucher kennt den Hersteller der Produkte womöglich nicht einmal.

Kundenbindung

Herstellermarken haben meist viel höhere Marketingbudgets als Handelsmarken und können auf der ganzen Welt Werbung betreiben. Dadurch ist es für sie auch leichter, Bekanntheit zu erlangen. Durch die Beschränkung auf eine Produktreihe kann der Kunde mit einer Herstellermarke ganz bestimmte, einzigartige Merkmale verbinden, die im besten Fall stabil bleiben, sodass der Kunde stets weiß, was er von einer Herstellermarke zu erwarten hat. Bei den Handelsmarken sieht das anders aus: Hier ist die Produktpalette viel breiter, eine Handelsmarke muss sich nicht auf eine bestimmte Kategorie Produkte beschränken. Dadurch kann man mit ihr aber auch nur eher allgemeinere Dinge verbinden, etwa einen günstigen Preis oder generell gute Qualität. Durch die noch dazu fehlende mediale Präsenz haben Handelsmarken es somit sehr viel schwerer, eine starke Kundenbindung aufzubauen.

Reichweite

Die Herstellermarken können heutzutage im Prinzip auf der ganzen Welt verkaufen, es kommt einzig darauf an, an welchem Ort Bedarf herrscht. Da sie an keine bestimmten Handelsketten gebunden sind, können sie einfach in ein gewünschtes Land versenden und dort aufgrund der bekannten Herstellermarke wiedererkannt werden. Die Handelsmarken hingegen sind auf ihre Handelskette beschränkt: Rewe kann nur dort verkaufen, wo Rewe einen Supermarkt hat. Und wenn an einem neuen Ort verkauft werden soll, dann muss erst einmal ein komplett neuer Supermarkt eröffnet werden. Somit bleibt immer diese Beschränkung.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Author: Johanna