Aufbau einer Standbohrmaschine
Eine Standbohrmaschine, auch Ständerbohrmaschine genannt, ist ortsfest installiert. Dazu verfügt diese über einen Standfuß, der je nach Ausführung auf dem Boden oder dem Tisch befestigt wird. Im hinteren Bereich des Fußes befindet sich der Ständer, welcher das Gehäuse der Maschine hält. Außerdem befindet sich am Ständer eine Führungsschiene, an der ein höhenverstellbarer Bohr- bzw. Maschinentisch angebracht ist.
Neben den Antriebs- und Energieübertragungseinheiten befindet sich im Gehäuse auch die eigentliche Arbeitseinheit, die Bohrpinole mit Bohrspindel und Bohrfutter. Diese dient als Werkzeugaufnahme und wird vom Motor angetrieben.
Beim Arbeitsvorgang wird das senkrecht eingespannte Werkzeug mithilfe eines Vorschubhebels in Richtung des auf dem Maschinentisch befestigten Halbzeugs abgesenkt.
Viele Ständerbohrmaschinen verfügen zusätzlich über eine Vorrichtung zur Verwendung von Kühlschmierstoff.
Funktion des Antriebs
Der Antrieb erfolgt über einen Elektromotor. Während dieser jedoch bei kleinen Tischbohrmaschinen mit 230 Volt versorgt wird, erfolgt die Einspeisung bei großen Maschinen mit 400 Volt Drehstrom.
Dabei liefert der Motor eine Drehzahl, welche durch die Drehfelddrehzahl der Netzeinspeisung vorgegeben wird. Da die Drehzahl aber je nach verwendetem Werkzeug und zu bearbeitendem Material angepasst werden muss, verfügen Ständerbohrmaschinen über verschiedene Konstruktionen zur Einstellung der Drehzahl. Dies erfolgt entweder stufenlos oder über ein Riemengetriebe.
Bei einem mehrstufigen Riemengetriebe müssen die Riemen per Hand umgelegt werden, sodass sich das Übersetzungsverhältnis auf die gewünschte Größe ändert. Üblicherweise ist die der Drehzahl entsprechenden Riemenstellung auf dem Gehäuse angegeben.
Die Umsetzung einer stufenlosen Einstellung kann hingegen über eine „Continuously Variable Transmission“ (CVT) erfolgen, indem über An- und Abtriebsscheiben mit variabel einstellbaren Durchmessern ein weiterer Riemen geführt wird.
Eine weitere Möglichkeit der stufenlosen Drehzahleinstellung bietet die Verwendung eines Frequenzumrichters.
Einsatzgebiete einer Standbohrmaschine
Ständerbohrmaschinen finden sowohl im privaten Rahmen als auch im Handwerk und der Industrie Anwendung. Verschiedene Materialien wie Metall, Kunststoff oder Holz können bearbeitet werden. Dabei bietet besonders die gerade Führung des Werkzeugs viele Vorteile. So ermüden die Arme nicht, wie es beim Halten einer Handbohrmaschine der Fall ist, und die Gefahr, dass Bohrung der Löcher nicht im 90° Winkel erfolgt, wird deutlich minimiert.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)