Eine Drehmaschine ist eine Werkzeugmaschine. Drehen gehört zu den spanenden Werkstückbearbeitungsverfahren. Der Bediener der Drehmaschine wird als Dreher bezeichnet.
Das zu bearbeitende Werkstück liegt zumeist in Form eines Kreiszylinders vor. Dies kann zum Beispiel eine Stange aus Stahl mit kreisförmigem Querschnitt sein. Das Werkstück wird eingespannt und von der Drehmaschine mit einer geeigneten Rotationsgeschwindigkeit um die Kreissymmetrieachse des Werkstücks rotiert beziehungsweise gedreht. Daher stammt der Begriff „Drehen“.
Das Schneidewerkzeug ist der Drehmeißel und wird auf einem Schlitten montiert. Dieser Schlitten ist sowohl senkrecht als auch parallel zur Kreissymmetrieachse des Werkstückes bewegbar. Der Drehmeißel trägt Späne des Werkstückes ab. Die Bewegung des Drehmeißels senkrecht zur Kreissymmetrieachse bestimmt die Dicke des Werkstücks an dieser Position. Die Bewegung parallel zur Kreissymmetrieachse bestimmt die Position des Drehmeißels, an der er das Werkstück bearbeitet.
Das Ergebnis der Bearbeitung ist ein rotationssymmetrisches Werkstück. Zusatzeinrichtungen und Sonderbauformen ermöglichen je nach Anforderung auch die Erstellung von nur teilweise rotationssymmetrischen Werkstücken.
Drehmaschinen sind vor allem in der Metall verarbeitenden Industrie weit verbreitet. Sie sind aber auch in der Holz verarbeitenden Industrie und im Handwerk zu finden.
Geschichte
Vermutlich war das Bearbeitungsverfahren des Drehens schon im 2. Jahrtausend vor der Zeitenwende bekannt. Gesichert ist die Anwendung für das 1. Jahrtausend vor der Zeitenwende. Das Drehen unterlag einer stetigen technischen Weiterentwicklung über die Jahrhunderte und Jahrtausende. Insbesondere die industrielle Revolution im 18. und 19. Jahrhundert beschleunigte die technische Entwicklung und führte zur Automatisierung des Drehens ab 1873. Automatisiertes Kopieren von Mustern und Schablonen durch Abtastung hielt Einzug.
Ab den 1950er Jahren wurde die numerische Steuerung von Drehmaschinen (NC-Drehmaschinen) eingeführt. Anfangs erfolgte dies mit Lochstreifen. Das Fortschreiten der Computerentwicklung führte zur Entwicklung von Computersteuerungen für Drehmaschinen (CNC-Drehmaschinen).
Computergesteuerte Drehmaschine
Heute werden die meisten Drehmaschinen vor allem in der Serienfertigung mit einem Computer gesteuert (CNC Drehmaschine). Der Abgleich von Soll- und Istwerten erfolgt mit Regelungseinrichtungen. Beides trägt zur hohen Fertigungsgeschwindigkeit und hohen Fertigungsgenauigkeit bei und senkt gleichzeitig die Fertigungskosten.
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