Als Flohsamen werden die Samen oder Samenschalen von insgesamt drei Pflanzen aus der Familie der Wegerich-Gewächse bezeichnet. Diese werden als Nahrungsergänzungsmittel angeboten, die bei mancherlei Beschwerden helfen sollen. Bei den drei Pflanzen handelt es sich um die Arten Plantago psyllium (Syn. Plantago afra), Plantago indica (Sand-Wegerich) und Plantago ovata. Diese Wegerichpflanzen baut man überwiegend in Indien und Pakistan an. Sie kommen jedoch auch in vielen Regionen Westasiens sowie im Mittelmeerraum vor.
Wirkungsweise
Flohsamen wirken als typische Quelldrogen abführend, indem sie die Darmperistaltik ankurbeln. Die in den Samenschalen enthaltenen Schleimzellen vermögen in hohem Maße Wasser zu binden – so viel, dass sie dabei bis aufs Achtfache ihres Volumens anschwellen können. Dieses vermehrte Volumen erzeugt im Dickdarm Druck, der die Dehnungsrezeptoren in der Darmwand reizt. Dadurch kommt es zu Reflexen an der Darmwand, die eine verstärkte Peristaltik bewirken. Dies hinwiederum führt zu einer schnelleren Ausscheidung des Stuhls.
Anwendungsgebiete
Die Fähigkeiten der Flohsamen zur Darmregulation sind seit langem bekannt. Man macht sie sich bei einer ganzen Reihe von Beschwerden und Krankheiten zunutze. Mit durchschlagendem Erfolg helfen sie bei (chronischer) Verstopfung. Sie erleichtern die Stuhlentleerung, indem sie den Kot weicher machen und dadurch Beschwerden lindern. Deshalb kommen sie auch bei Hämorrhoiden, Analfissuren und Reizdarm-Syndrom zum Einsatz. Der voluminösere Stuhl bewirkt eine verstärkte Dehnung der Darmwand, was zu einer gesteigerten Darmperistaltik führt. Ein zu starkes Pressen beim Stuhlgang kann dadurch vermieden werden, sodass die Flohsamen auch bei Hämorrhoiden, Fissuren oder Darmdivertikeln schmerzlindernd und hilfreich sind. Gerne setzt man Flohsamen wegen ihrer sanft-abführenden Wirkung als Alternative zu chemischen Abführmitteln ein. Da sie als Naturheilmittel unbedenklich und nahezu nebenwirkungsfrei sind, eignen sie sich auch bestens gegen Darmträgheit in der Schwangerschaft.
Einnahme
Bei der Einnahme von Flohsamen muss man beachten, dass diese, ganz eingenommen, weniger stark wirken als solche, die man zuvor zerkleinert (schrotet). Ganze Samen können den Magen-Darm-Trakt in unveränderter Form passieren. Durch vorheriges Aufbrechen der Samenschalen jedoch werden die Schleimstoffe leichter freigesetzt und können dann die Verdauung wirksamer unterstützen. Allerdings müssen die Samen immer frisch geschrotet werden, da sie in diesem Zustand nur kurzeitig (etwa 24 Stunden) im Kühlschrank lagerfähig sind ohne ranzig zu werden.
Flohsamen sind nur dann imstande, die Verdauung anzukurbeln, wenn man gleichzeitig ausreichend Flüssigkeit trinkt. Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit (Wasser, Saft, Schorle, Tee o.ä.) sind nötig, damit die Schleimstoffe nicht in Rachen, Speiseröhre oder Darm verkleben. Eine Einzeldosis sollte einen oder zwei Teelöffel, die Tageshöchstdosis 30 Gramm nicht überschreiten. Man lässt die Samen in circa 100 Milliliter Wasser quellen und trinkt nach der Einnahme ein bis zwei Gläser Wasser nach.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter folgendem Link: http://www.flohsamen.info
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