Das Thema Pickel, d.h. die krankhafte entzündliche Hautveränderung, die man auch als Akne bezeichnet, beschäftigt überwiegend Jugendliche in der Pubertät. Die Haut ist mit der Fläche von ca. 2 m2 das größte Organ des Menschen. Sie macht rund ein Sechstel des Körpergewichts aus und kaum ein Organ hat so viele Funktionen zu erfüllen wie die Haut. Dieses sensible, komplex aufgebaute und mit vielen Funktionen versehenen Organ kann auch als Spiegel der Seele bezeichnet werden.
Das Aussehen der Haut lässt Rückschlüsse auf Alter, Lebenswandel und seelische Verfassung zu. Wenn in bestimmten Regionen der Gesichtshaut, wie im Stirn- Nase- Wangen- und Jochbeinbereich oder anderer sichtbarer Hautflächen wie Brust , Schulter und Rücken durch die Bildung von Pickel oder Akne betroffen sind, machen sich besonders Jugendliche Gedanken um ihr Aussehen, denn durch die Werbung wird suggeriert, dass man nur mit makelloser Haut in der Gesellschaft akzeptiert wird.
Die Haut ist nicht nur ständig äußeren Belastungen durch ungünstige Umwelteinflüssen ausgesetzt, sondern muss auch genetisch bedingte Fehlsteuerungen und Belastungen durch Hauterkrankungen wie die Bildung von Pickel und Akne ertragen. Für die die Entzündung der Pickel sind Staphylokoggenbakterien verantwortlich, die sich im Talgdrüsengang des Pickels befinden. Belastungen die durch falsche Ernährung, Rauchen und durch Gebrauch von Medikamenten kommen in vielen Fällen hinzu.
Jeder Mensch hat einen bestimmten Hauttyp, der durch erbliche Vorbelastung geprägt ist. Während die einen mit einer sehr schnell fettenden Haut zu kämpfen haben, müssen sind andere Menschen mit zu trockener Haut herumschlagen.
Welche Hautareale sind von Pickel betroffen
Oft wird die Ursache für Pickel und Akne mit mangelnder Hygiene in Verbindung gebracht. Die weltweit häufigste Erkrankung der Haut ist aber kein Problem der Hygiene und auch nicht ansteckend. Das Hautbild wird durch viele Faktoren beeinflusst. Die Bildung von Pickel wird nicht nur durch falsche Ernährung, Rauchen etc. verursacht, sondern wird u.a. besonders in der Pubertät durch Veränderungen des Hormonspiegels begünstigt. Sexualhormone steuern nicht nur die Entwicklung und Funktion der Sexualorgane sondern auch andere Organe und Gewebe, wie z.B. die Funktion der Talgdrüsen.
Die Entstehung von Pickel ist demnach eine hormonbedingte Erkrankung, die vor allem von den männlichen Hormonen (Androgenen) ausgelöst wird. Auch Frauen produzieren Androgene, daher haben Frauen während der Pubertät, in der Schwangerschaft und während des weiblichen Zyklus verstärkt mit der Pickelbildung zu kämpfen. Die Bildung von Pickel wird durch zu stark fettende Haut begünstigt und kann in seltenen Fällen auch erblich bedingt sein. Das überschüssige Fett verstopft die Poren der Talgdrüsen, was zu Pusteln und Pickeln führt.
Talgdrüsen befinden sich in den für die Ästhetik des Körpers wichtigen Regionen. Im Gesicht, am Dekolleté, im Nacken und am Rücken sowie an Oberarmen und Schultern sind viele Talgdrüsen vorhanden. Diese Körperregionen sind vorrangig von Pickel betroffen. Im Gesicht befinden sich sehr viele Talgdrüsen, daher sind die Areale Stirn, Wangen, Nase und Jochbeinbereich besonders oft von Pickeln betroffen. Die Papeln oder Komedonen, wie die Mitesser oder Pickel im Fachjargon genannt werden, können sich bei falscher Behandlung leicht entzünden und nach dem Abheilen Narben hinterlassen.
Psychische Belastung durch Pickel und die Behandlung zur Vermeidung
Für die Betroffenen werden Pickel, besonders wenn sie in Anhäufung von Pusteln (Akne-Effloreszenzen) auftreten, als sehr belastend empfunden. Bei sensiblen Personen sind besonders durch Pickel im Gesicht psychische Belastungen zu beobachten. Befragungen von Betroffenen (Universität Oslo) haben ergeben, dass der Grad des Krankheitsbilds Einfluss auf die Überlegung zum Suizid hat. Bei Mädchen ist dies stärker ausgeprägt als bei Jungen.
Das Aufblühen, d.h. die extreme Pickelbildung passiert an Hautpartien mit besonders vielen Talgdrüsen, wie z.B. im Stirn- und Wangenbereich. Streng genommen hat die Bildung von Pickel und Akne keine exakt definierbare Ursache, daher ist die Behandlung zur Beseitigung dieser lästigen Hautunreinheiten individuell verschieden. Je nach Schweregrad des Pickelbefalls und der Verlauf der Akne sollte man unbedingt einen Dermatologen konsultieren. Der erfahrene Hautarzt wird dann entscheiden, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation eingeleitet werden können. Die Kosten für eine Pickelbehandlung werden in den meisten Fällen nicht von den Krankenkassen übernommen, da es sich um eine kosmetische Behandlung handelt.
Als Basismaßnahme ist eine Option aus der kombinierten äußeren Therapie mit Antibiotika-Behandlung und evtl. UV-Bestrahlung zu empfehlen. Die Therapie zur Pflege des Äußeren besteht aus Hautpflege, Kosmetik und Schältherapie. Seifenfreie Waschlotionen und fachgerechte Pickel-Toilette, die der Betroffene nicht selbst durchführen sollte, bringen erstaunliche Erfolge. Es ist bekannt, dass sich die moderate UV-Bestrahlung mit dem Erfolg der Pickelaustrocknung positiv auf das Hautbild auswirkt.
Medikamente zur Pickelbehandlung können sowohl zur äußerlichen, als auch zur innerlichen Anwendung verschrieben werden. Wenn es sich um stark entzündete Pickel handelt, werden mit Augenmaß zur äußerlichen Anwendung antibiotikumhaltige Cremes (Wirkstoff Erythromycin) verschrieben. Die nächste Stufe ist die innerliche Anwendung von Antibiotika für einen Zeitraum von vier bis 6 Wochen, wenn es sich um eine mittelstark entzündliche Akne handelt. Die verwendeten Antibiotikumtypen vermindern nicht nur die Entzündung, sondern verringern auch die Talgproduktion.
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